Stefan Waghubinger
Sonntag,
7. April 2019
19.00 Uhr
18,– €
Jetzt hätten die guten Tage kommen können
In seinem dritten Soloprogramm hat es Waghubinger ganz nach oben geschafft. Auf dem Dachboden der Garage seiner Eltern sucht er eine leere Schachtel und findet den, der er mal war, den, der er mal werden wollte und den, der er ist.
Es wird also eng zwischen zerbrechlichen Wünschen und zerbrochenen Blumentöpfen, zumal da noch die Führer der großen Weltreligionen und ein Eichhörnchen auftauchen.
Es ist tieftraurig und zugleich zum Brüllen komisch, banal und zugleich verblüffend geistreich, zynisch und zugleich warmherzig. Vor allem aber ist es eins: verdammt gut.
Es gibt nur wenige Kabarettisten, die es mit Waghubingers Formulierungskunst aufnehmen können und es gibt nur ganz wenige Kollegen, bei denen seine geschliffenen Texte so federleicht durch den Saal schweben.
Seine grandiosen Wortspielereien, seine meilenweiten Gedankensprünge, die er mit sonorer Stimme zum Besten gibt, machen vor nichts und niemandem Halt. Der Kabarettist legt den Finger tief in die Wunde, allerdings ohne ernsthaft zu verletzen. Dabei übt er sehr wohl beißende Kritik an der Raffgesellschaft und ist durchgängig hochpolitisch – und trotzdem kein bisschen besserwisserisch oder missionarisch, sondern einfach nur auf hohem Niveau wahnsinnig komisch.
„Plötzlich hat man keinen Boden mehr unten den Füßen und dann hat man Angst ohne Grund” (aus: „Jetzt hätten die guten Tage kommen können”)
Der vielfach ausgezeichnete Künstler sorgt für 90 Minuten glänzende Unterhaltung trotz verstaubter Oberflächen. Aber Vorsicht, zwischen den morschen Brettern geht es in die Tiefe.
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